16
Feb
10

Die Stimme aus der Mensa

„Mensaservice! Bitte zur Informaciooon!“ Wer regelmäßig in der Marburger Mensa speist, kennt diesen Satz nur zu gut – und mit Sicherheit auch die passende Stimme dazu. Aber wer ist eigentlich die Frau, die sich hinter den schrulligen Durchsagen verbirgt? Und warum spricht sie bloß so seltsam?
Das Rätseln hat ein Ende. Die „Stimme aus der Mensa“ gehört: Martine Jauernick.
Jauernick – das klingt ja nicht besonders exotisch. Ist „Die Stimme“ also nur ein schlechter Scherz? Führt hier eine gewiefte Akzent-Imitatorin Marburger Studenten hinters Licht? Natürlich nicht. An Martine ist lediglich der Nachname deutsch. Italo-Französin ist sie, südländisches Temperament und ungezwungenes Auftreten inklusive. Weiterlesen ‚Die Stimme aus der Mensa‘
13
Feb
10

Zukunftsmusik

Dass sich die gegenwärtige Musikindustrie in einer heftigen Krise befindet, dürfte dem Einen oder Anderen bereits aufgefallen sein. Immerhin sinken die Verkaufszahlen physischer Tonträger nun schon seit der Jahrtausendwende unnachgiebig. So erscheint jede zweite CD mittlerweile als Limited Edition in Deluxe-Ausführung inklusive etlicher Spezials: wie z.B. alternativen Covern, einer beiligenden DVD, Postern und natürlich einen extra dicken Booklet mit hübschen Bildchen und den abgedruckten Songtexten zum miträllern – doch es hilft alles nichts. Während ihr großer Bruder die Vinylschallplatte gerade in Kreisen der Musikliebhaber ein Revival zu feiern scheint, verliert die CD zum Leidwesen des Tonträgermarktes stetig an Absatz. Die Auswirkungen sind verherrend: Nicht nur dass dem ehrenwerten Rapper Curtis Jackson aufgrund entäuschender Verkaufszahlen wahrscheinlich mehr als 50 Cent für eine neue Jacht fehlen dürften; Nein, auch das Konsumverhalten unserer zivilen Bevölkerung dramatisiert sich: Youtube-Zombies schenken den Penis von Lady Gaga täglich Millionen von Klicks – kaufen aber nicht ihr Album!? Was ist da los!? Und vor allem wer hat daran Schuld!?

Die böse Digitalisierung


Im Netz der Netze lässt sich mittlerweile alles finden und zudem auch noch kostenlos: Angefangen hat die ganze Geschichte bekanntermaßen mit den dämonischen Peer-to-Peer-Börsen , welche aufgrund ihrer nicht-kommerziellen Ziele schnell an Beliebtheit beim Konsumenten gewannen, so eine komplette Industrie unterliefen und deshalb ebenso flott als Piraterie bezeichnet wurden. Heute übernehmen deren Feld vor allem Blogs oder Torrent-Angebote . Die Entmaterialisierung beschränkt sich dabei nicht nur auf Musik, sondern umfasst jegliches audiovisuelles Material – egal ob niet- oder nagelfest.

Geht man noch einen Schritt weiter, stellt man schnell fest, dass wir uns mitten in einem Strukturwandel befinden, welcher unsere Art und Weise zu kommunizieren, sich zu informieren und zu konsumieren bereits bedeutend verändert hat und auch weiterhin verändern wird. Willkommen in der digitalen Welle.

Back to the Future


Ob Marty McFly uns das schon alles 1989 hätte erzählen können, bliebt an dieser Stelle ein Geheimnis. Sicher ist jedoch, dass das Phänomen der Digitalisierung und dessen Auswirkungen für einen Großteil von uns ein alter Schuh ist. Immerhin nehmen wir alle aktiv daran teil und dass nicht erst seit heute. Doch zum Verständnis für die aktuelle und kommende Musiklandschaft und deren Sound und Charakter, ist eine Bewusstwerdung dieser Tatsachen notwendig, da sich darin ihr Zeitgeist wiederspiegelt.

Der Bastard mit Zeitgeist


Die derzeit propagierte experimentelle und zum Teil auch progressive Downtempo-Musik der Marke Flying Lotus , Hudson Mohawk oder auch Rustie hat im Grunde genommen eigentlich nichts wirklich Revolutionäres an sich. Sie findet ihre Wurzeln im HipHop (z.B. im Sound der verstorbenen Produzentelegende Jay Dilla aus Detroit), dem britischen Musikstil Grime oder gerne auch Dub . Vom Charakter her erscheint sie oftmals stark elektronisch – Vom Stil her abstrakt und wenn man genau hinhört, erkennt man auch ihre echten Väter: Jazz, Soul und Funk.

Finden lässt sich solche Musik in Ansätzen bereits in den 70er und 80er Jahren: beispielsweise dem Electro-Funk (z.B. in dem Track „Planet Rock“ von Afrika Bambaataa , der dort ein Kraftwerk-Sample verarbeitet) oder den TripHop der 90er, sowie ausgewählter Ambient und Lounge-Musik. Alle musikalischen Techniken, die ihr zu Grunde liegen, wurden bereits verwendet und sind mehr oder weniger etabliert. Sie entstammen dem DJing, Sampling oder der Effekthascherei elektronischer Klangerzeugung.

Und dennoch kann man wohl kaum einer gegenwärtigen Musikbewegung mehr Zeitgeist zugestehen als dieser. Allein der Fakt, dass es keine Grenzen zu geben scheint, sowohl in der Komposition als auch in der Produktion: Von simplen Melodien erzeugt durch 8-Bit-Synthesizern bis hin zu großen Flächensound teurer Yamaha-Keyboards o.ä. Von Samples alltäglicher Umgebungsgeräusche, welche in den anti-quantisierten Drumpattern gelayert werden, bis hin zu traditionellen 808-Drums, die glasklar klingen. Von den maximalen Einsatz von Disstortion-Effekten, dissonant-verspielten Stimmen und knarzenden Sägezahnbässen, sowie knallenden Kicks oder sanften Percussions – der Bastard scheint alles, was er nur finden kann, wie ein Schwamm aufzusaugen, um es dann miteinander fusionieren zu lassen und auf seine unverwechselbare Art und Weise wieder auszuspucken. Musik die zum Zeitalter der Globalisierung und zum komplexen System der Datenhighways des Internets wie die Faust aufs Auge passt. Und dennoch suggeriert sie eine Antihaltung zum gegenwärtigen Geschehen in der Popmusik. Sie ist ein Revoluzzer, will nicht einfach nur angenehm unterhalten, sondern fordert heraus. Sie bricht harmonische Regeln, parodiert auf trashige Weise Popkultur, erscheint oft abstrakt und verschroben, offbeat, ja sogar nervig und verfolgt somit ein ästhetisches Ideal, welches sich der leichten Kost heutiger kommerzieller Popkultur so gar nicht anpassen will, geschweige denn unterordnen.

Puristen raufen sich wohl die Haare, wenn sie das Kind beim Namen zu nennen versuchen: In den Foren des Social-Networks kursieren Bezeichnungen wie Glitch Hop , Wonky oder Aqua-Crunk. Alles samt Titel die wohl eher von Fans vergeben wurden als von den Künstlern selbst benutzt werden. Denn fragt man bekannte Aktivisten der Szene wie Flako, wehren die sich zumeist gegen die kreativen Wörter.

Wer Interesse gewonnen hat an den musikalischen Phänomen unserer Gegenwart, sollte sich nicht aufhalten lassen, sich weiter zu informieren und neben den kommerziellen Veröffentlichungen der bereits erwähnten Künstler vor allem folgende kostenlosen Net-Releases checken:

Paul Pre – March Mix

Mehr Mix(tapes) von Paul Pre hier :

Powell – Beatnicks Tape #2 (Up My Alley)

Mehr Musik von Powell hier:

Flako – The First Space Shit On The Moon (Up My Alley)

Mehr Musik von Flako hier:

Robot Koch – Robots Don’t Sleep (Robots Don’t Sleep)

Mehr Mix(tapes) und Musik von Robot Koch hier:

13
Feb
10

Spektrum

Ein kurzer Film über die monatliche Veranstaltung im Cafe-Trauma in Marburg
und darüber, was aus einer spontanen Initiative einiger junger Leute entspringen kann….

12
Feb
10

Was Macht ausmachen kann – und wo wir ihr auch überall begegnen – Eine Betrachtung

Wer schon mal in einem öffentlichen Gebäude, wie einer Schule oder einer Universität, einfach einen Tisch aus einem Raum in einen anderen stellen wollte, Türen aufschließen lassen wollte – oder, wer einfach mal U-Bahn gefahren ist – der ist auf das Phänomen der, angliszistisch, Power­madness gestoßen. Was wollen uns die Fahrkartenkontrolleure, die polizeiähnlich ängstliche Fahrgäste verhören, Hausmeister, die per se, besseres zu tun haben, als lästigen Studenten unnötige Sonderwünsche erfüllen zu müssen und all die anderen wichtigen Menschen unseres Alltags, mit den immer wiederkehrenden, sich ähnelnden und weit verbreiteten Erlebnissen, die wir mit ihnen teilen, eigentlich sagen? Jeder kennt sie diese Ereignisse der Kollission, die Folgen eines wider­rechtlichen Eintritts in einen fremden Aufgabenbereich, der bald schon in dem Nicht-Zuständig­keits-Bereich münden kann – Stockender Atem, Unverständnis, Verzweiflung.

Personen aus unterschiedlichen Generationen, unterschiedlichen Milieus und Lebenswandels kennen diese Vorfälle.

Gehen wir mit unseren Anliegen wirklich zu weit? Machen diese Menschen nicht auch einfach nur ihren Job? Was wir als ernorm wichtiges Auftreten empfinden, bezeichnen andere als verant­wortungsvolles Handeln? Schnell wird den Autorinnen dieser Betrachtung klar, dass so einfach keine Antwort auf diese Fragen gefunden werden kann. Um sich an eben diese herannahen zu können, soll der Einfluss, den Macht auf Menschen nehmen kann, nicht an Politikern und Kriminellen untersucht werden, sondern die Macht des Alltags, die jeden von uns überfallen kann, soll Objekt der Kontroverse werden. Mit den folgenden Geschichten erzählen wir von unseren Beobachtungen.


1) Sekretär/innen, Rezeptionisten/innen und anderen Vorzimmerdrachen

Die Spezies Sekretär/innen ist ein wunderbares Beispiel für das Phänomen der „Machtableiter“.Sie gibt uns schon durch die großzügigen Öffnungszeiten zu spüren, wie gern Sie sich Zeit nimmt für die Belange des einfachen Volkes. Meist eine ganze Stunde in der W o c h e müssen das Telefon, der Papierkram und der Vorgesetzte dann hinten anstehen – für uns. Nun, zwischen 9-10 Uhr oder auch 12-13 Uhr weiß ich meist sowieso nicht so recht wohin mit meiner Zeit – und könnte man die Mittagspause sinnvoller nutzen, als sich etwas früher aus dem Seminar zu schleichen, zum etwaigen Ämtchen zu hetzen, den Rest der Zeit Schlange zu stehen, um schließlich zu spät aber beschwingt in die nächste Vorlesung zu rennen? Ich kann dennoch nur empfehlen, sich für einen Amtsgang mal den halben Tag frei zu nehmen – allein um die Wertschätzung auszudrücken die erwartet wird, wenn jemand Aktenordner, Stenoblock und Telefon beiseite legt und ein oder mehrere hilflose Chefs vor der Kaffeemaschine kollabieren. All dies nur für unser triviales Anliegen ein Formular, eine Bescheinigung oder einfach nur eine Antwort zu erhalten. Auch frühzeitiges antreten kann helfen, muss es aber nicht. Wie ich immer wieder feststellen darf, wenn ich mir meine Leistungsscheine in einem gewissen wurmstichigen Institut abholen möchte. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist jemand noch früher, aller Voraussicht nach auch mehr als nur eine Person. Zu spät sein hingegen ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Das geschieht mir nämlich meistens und kann zur Folge haben, dass man nach langem warten genau dann dran ist, wenn von der kostbaren Sekretärinnenzeit nichts mehr übrig ist. Da ich nur einen bogen Papier (sprich meinen Schein) ausgehändigt bekommen möchte, gebe ich in dieser Situation nicht so einfach auf. Hundeblick auflegend und ganz behutsam klopfend, erlaube ich mir die Frage, ob ein kleiner Griff in die Schublade für ihr Zeitmanagement noch tragbar wäre. Ich merke schnell, das war ein Fehler. Im Nachhinein gestehe ich natürlich die maßlose Unverschämtheit dieser Bitte ein, denn es folgt eine 30-minütige Erläuterung der vielfältigen und komplexen Aufgaben jener Sekretärin, die außerordentliche Konzentration und ein störfreies Umfeld (ganz offensichtlich ohne meine blöde Fragerei) verlangen. Dennoch lässt sie Gnade vor Recht ergehen und erklärt mir – während sie endlich das entsprechende Papier aus der Schublade kramt – welche Ehre mir gerade zu teil wird, da dieses Überschreiten der Öffnungszeiten eine Lawine von Ereignissen nach sich ziehen kann, deren Folgen wir alle kaum erahnen können. Ihr höflicher und respektvoller Umgangston lässt mich nun nicht mehr im unklaren, wie ihr Chef geklungen haben mag, als er an diesem morgen zur Arbeit kam und mal wieder feststellen musste, dass er heute sein Mittagessen selbst beim China-Imbiss holen muss, da wir unverschämte Anliegen haben, mit denen wir ihm seine rechte Hand und linke Gehirnhälfte für eine ganze Stunde gleichzeitig amputieren. Ich mache einen Knicks, senke ehrerbietend das Haupt und verlasse das Zimmer lieber ohne ihr den Rücken zu zukehren – nur vorsichtshalber – um auch beim nächsten Mal das Formular, den Schein oder einfach nur eine Antwort erhalten zu dürfen.

Ein Gegenbeispiel! Ein Beispiel per excellence für eine Institutswohltat – Entgegenkommen und herzlichstes erfreuendes In-Die Quere-Kommen. Unser Bibliothekar in der Musik­wissenschaft ist, und da wird mir wohl niemand widersprechen, die gute Seele des Hauses.












  • 2) Die die coolen und die wirklich coolen S-Bahn-Sheriffs


    Ich kann nur für das Rhein-Main-Gebiet sprechen, hier zumindest sind die S-Bahnen der ideale Forschungsraum für die Studie menschlicher Machtverhältnisse. Vor einiger Zeit saß ich mal wieder auf dem Heimweg in einer der Frankfurter S-Bahnen, als zwei uniformierte Kontrolleure mein Abteil betraten. Mit Stolz schienen sie ihre blau-rote uniform zu tragen, gelassen schlenderten sie durchs Abteil – Goldfäden scheinen Selbstbewusstsein zu verleihen. Zu zweit stellen sie sich ohne mit der Wimper zu zucken potenziellen Kriminellen – den Schwarzfahrern –  und höchstwahrscheinlich unzufriedenen Bahnkunden entgegen. Auch dieser Tag sollte nicht reibungslos für die beiden verlaufen. An mir kommen sie noch ohne Schwierigkeiten vorbei, doch kaum hat der Herr mit grau meliertem Haar einen halbherzigen Blick auf mein Studi-Ticket geworfen, muss er seinem Kollegen schon zu Hilfe eilen. Einige Sitze vor mir beginnt ein Fahrgast ohne ersichtlichen Grund zu schreien. Am fehlenden Ticket liegt es nicht – er fährt regelmäßig mit Dauerfahrkarte so wie ich, das kann ich dem Gebrülle entnehmen – aber er brüskiert sich über die unlauteren Kontrollmethoden der deutschen Bahn, Fahrkartenkontrolleure, die ihn anscheinend immer auf dem falschen Fuß erwischen und wie einen potenziellen Verbrecher behandeln würden. Vergeblich versuchen die beiden Männer in Livree und Bahnermütze ihn zu beruhigen, er wird erst wieder leiser als sie an der nächsten Station den Zug verlassen. Gleichzeitig steigen drei Männer ein und ich höre wie sie sich darüber ärgern schon wieder ein teures Ticket gekauft zu haben, dass nun niemand sehen will. Sie fühlen sich wohl in ihrer kriminellen Energie unterschätzt und sollten öfter mit dem lautstarken Herrn in derselben S-Bahn fahren. Allerdings sind ihnen sicher noch nicht die wahren Fahrkarteneintreiber begegnet, diejenigen, die bei Problemen nicht mit den Achseln zucken und in den nächsten Wagen steigen. Es gibt eine zweite Art von Kontrolleuren die keine einfachen Schaffner in ABM (Arbeits Beschaffungs-Maßnahme) sind. Im Gegenteil, die S-Bahn ist ihr Revier, sie haben sich der Umgebung angepasst und kennen ihre Beute genau. Diese Undercover-Kontrolleure planen ihre Einsätze strategisch. Sie steigen nie im Berufsverkehr ein um sich etliche Jobtickets, Monats- und Jahresfahrkarten mal anzusehen, sie suchen während Volksfesten, Konzerten oder nach einer durchzechten Nacht in den frühen Morgenstunden gezielt nach Fahrpreisprellern. Mir begegneten sie zuletzt als eine Gruppe meiner Kommilitonen auf dem Weg zu dem Konzert einer bekannten schwedischen Popgruppe waren. Bei ihren Einsätzen für Recht und Ordnung gehen sie nie zu zweit oder dritt auf Streife sondern immer in größeren Gruppen von fünf bis zehn Mann um dem Ansturm krimineller Energien Herr zu werden. Wenn sie die Bahn betreten verrät nicht die Kleidung (schwere Stiefel, Jeans, Leder- oder Daunenjacke und obligatorische Bauchgürteltasche – dem Anschein nach der Otto-Normal Türsteher) ihr Anliegen sondern die Aura die sie umgibt. Ein kalter Hauch scheint durch den Wagon zu wehen und ich kann die (imaginären) Sporen an ihren Springerstiefeln fast schon schellen hören wenn sich die S-Bahntüren öffnen und der erste den Zug betritt wie ein Westernheld den Salon.



    Mit einem Blick hatte er alle Fahrgäste erfasst und ließ sein Einsatzkommando ausschwärmen um für die gerechte Sache einzutreten. Sollte sich jemand seinen Anweisungen widersetzten oder einem seiner Kollegen Widerworte geben, baut er sich in voller Höhe und Breite vor dem unliebsamen Objekt auf. An diesem Tag ein junger Afrikaner, der schlecht deutsch spricht und das Fahrkartensystem im RMV-Gebiet anscheinend noch nicht so recht verstanden hat. Allerdings Englisch (?!) scheint keine der Möglichkeiten im Sprachgebrauch der Bounty Hunter auf Beutezug. Die geschwellte Brust des Rudelführers sprengt nun fast seine Lederjacke und sein Trizeps ist so angespannt, dass die Arme seitlich vom Oberkörper abstehen. Doch auch diese anmutige Haltung scheint den jungen Mann nicht, der immer noch nicht so ganz versteht was er falsch gemacht hat, zu beeindrucken. Von beiden Seiten packen sie ihn und schleifen ihn an der Haltestelle Ostendstraße nun endgültig aus der Bahn. Ob sie ihn wohl an Ort und Stelle hingerichtet haben ist mir leider nicht bekannt – wütend genug waren sie jedenfalls.



    Mit nur einem Fisch im Netz ist ihre Quote allerdings noch lang nicht erfüllt, deshalb wird es noch viele unwissende, vergessliche, schusselige und absichtliche Schwarzfahrer an diesen Tag treffen müssen bis das Abendessen bei „Sheriffs“ zuhause gesichert ist.


3) Sprachlosigkeit

    … Attetuden diverser Handwerker, die den Schaden prüfen, feststellen, dass die Ursache nicht klar ergründlich ist und sich mit dieser Erkenntnis verabschieden. „Und er ward nicht mehr gesehen“ – ein ebenfalls beispielhaftes Phänomen zwischenmenschlicher Ereignisse, die nicht leicht zu verstehen sind … und wir uns „machtlos“ zeigen.


    Momentaufnahme einer Epoche – der defizitäre Durchlauferhitzer


Was lernen wir daraus?

    Zum Abschluss noch eine kleine Gegenanekdote – Geschichten, bei denen ich den Kopf schüttele tragen sich ebenso häufig von der Gegenseite her zu. Man stelle sich eine wütende Horde aufgebrachter Fahrgäste vor, die verbal auf Bus- und Bahnpersonal losgeht, als sei dieses die unfehlbar zu seiende Repräsentanz des fehlerhaften Unternehmens. Sodass das amtierende Personal nun für das durch Verspätungen und Schlimmeres hervorgerufene, exorbitante Leiden der selbstgerechten Grobiane, zur Rechenschaft gezogen werden soll. Dass die Mitarbeiter doch offensichtlich nichts dafür können und auch nicht alles ändern können, das könnte als vorauszusetzende Information eingeschätzt werden. Aber vielleicht fehlt die Erkenntnis, dass ebenbürtiges Entgegenkommen Respekt gegenüber der Handlungssituation des Gegenübers ausdrückt. Diese Menschen sind gerade dabei zu arbeiten – wahrscheinlich wollen sie eine professionelle Haltung an den Tag legen. Unter diesen Umständen könnten sich eigentlich beide Seiten Mühe zur Professionalität geben. Was heißt das jetzt konkret? Wir sind keine Moralinstanz – wir stellen lediglich fest, dass diese Alltäglichkeiten keine selbstverständlichen Haltungen auf keiner der Seiten mit sich bringt. Wir haben für uns jedenfalls entschieden, den Humor in diesen Angelegenheiten erstmal nicht zu verlieren – besonders genau in beschriebenen und in vergleich­baren Situationen, ist eine humorvolle Haltung oft gar keine schlechte.






12
Feb
10

Trompeterin im Engelsgewand

Alison Balsom ist eine junge Trompeterin aus dem Vereinigten Königreich und zur Zeit drauf und dran, die von männlichen Kollegen dominierte Trompetenszene aufzumischen. Mit ihrem Album ,auf dem sie u.a. die oft gehörten Trompetenkonzerte von Haydn und Hummel präsentiert, zeigt sie zwar kein unentdecktes oder gar neues Repertoire für die Trompete, aber ihre hohe Musikalität. Begleitet wird sie dabei von der „Deutschen Kammerphilharmonie Bremen“.

 

Auf dem CD-Cover wird man von einer jungen Dame im hellen Abendkleid angeschaut, die Trompete in der Hand. Wie es mittlerweile im Klassik-Sektor üblich ist, wird das hübsche Äußere von jungen Musikerinnen hervorgehoben, da ja bekanntlich das Auge mithört. So auch im Fall Alison Balsom. Nun gilt es zu prüfen, ob ihr Trompetenspiel mit dem positiven Erscheinungsbild der Künstlerin mithalten kann.

Das Repertoire ist wahrlich kein außergewöhnliches, so brachte doch schon fast jeder Trompetensolist eine Aufnahme mit den Trompetenkonzerten von Joseph Haydn und/oder Johann Nepomuk Hummel heraus. Die Anfang des 19. Jahrhunderts entstandenen Werke sind die klassischen Trompetenkonzerte schlechthin. Aufgrund der kurz zuvor entwickelten Klappentrompete Ende des 18. Jahrhunderts waren erstmals auch in der tiefen Lage der Trompete chromatische Tonfolgen möglich.

Alison Balsom spielt beide Werke technisch souverän, durchdrungen von ihrer eigenen Interpretation. Dieses lyrische Spiel erscheint nicht verwunderlich, erhielt sie doch Unterricht von Hakan Hardenberger, einem echten Meister der Trompete und gewann sie doch schon beim Maurice-André-Trompetenwettbewerb 2000 den „Preis für den Vortrag mit der höchsten Musikalität“.

Ansprechen möchte ich den 2. Satz des Haydn-Konzertes, der als Andante ausgegeben manchmal etwas zu langsam gespielt wird. Balsom gelingt es trotz eines fortschreitenden, fließenden Andante ihren musikalischen Ausdruck unter Beweis zu stellen. Doch auch die beiden Finalsätze von Haydn und Hummel sind sehr eindrucksvoll und mit technischer Virtuosität gespielt.

Die beiden anderen Werke der CD entstammen einer früheren Zeit und sind dennoch auch keine unbekannten auf Platten großer Trompeter. Das Trompetenkonzert von Giuseppe Torelli in D-dur stammt noch aus der Zeit der ventillosen Trompeten.

Das letzte Werk der CD ist das „Trompetenkonzert“ von Jan Krtitel Jiri Neruda, eines tschechischen Komponisten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, dessen Konzert eigentlich für „Corno da caccia“ (Hohes Horn) komponiert wurde. Mittlerweile haben es sich Trompeter aber zu Eigen gemacht und es gehört zu deren Standardrepertoire. Dabei wird Alison Balsom, wie auch bei allen anderen Stücken, vornehm und tadellos von der „Deutschen Kammerphilharmonie Bremen“ begleitet. Balsom überzeugt mit allen Werken, wobei ihr elegantes Spiel und ihr runder, weicher Ton vor allem bei Haydn und Hummel hervorzuheben sind. Damit bringt sie keine spektakuläre, aber eine gelungene Aufnahme auf den Markt.

Es lässt sich also festhalten, dass der akustische Eindruck dem optischen mehr als gerecht wird. Allerdings wäre bei manchen Fotoaufnahmen des Covers vielleicht ein anderer Gesichtsausdruck bzw. eine bessere Beratung vorteilhafter gewesen.

 

12
Feb
10

Luise:Coffee, Drugs and Monologue

Auf meinem Weg nach Marburg ging mal wieder alles schief. Doch diesmal war zunächst nicht die Deutsche Bahn schuld, sondern mein Ortsansässiger Nahverkehr. Der Bus, mit dem ich zum Bahnhof fahren will, kommt erst einmal 20 Minuten zu spät an. Nachdem ich dann einsteige, weiß ich auch warum. Der Busfahrer fährt, als hat er eine riesige Ladung Nitroglyzerin an Bord. Wenn wir 20 km/h fahren sind wir schnell. Somit stirbt dann auch die letzte Hoffnung, mein Gleis noch rechtzeitig zu erreichen. Diese Annahme wird bestätigt, als ich den Bahnhof endlich erreiche. In diesem Moment ist meine Stimmung wieder auf dem Tiefpunkt, bevor der Tag richtig angefangen hat. Denn jetzt heißt es eine halbe Stunde nichtstuend am Bahnhof stehen, um dann mit einer RB nach Marburg zu fahren, um mindestens eine halbe Stunde zu spät zum Unterricht zu kommen.

Ich hasse öffentliche Verkehrsmittel und ich hasse es noch mehr ihnen ausgeliefert zu sein! Um meine Langeweile zu überbrücken, verbringe ich die Wartezeit in einem Zeitungsladen. Als ich mir dann kurz vor der Fahrt noch einen Kaffee to go kaufen möchte, wird daraus ganz schnell einen Kaffee to run, da mir die Verkäuferin natürlich, jetzt wenn ich es eilig habe nicht rausgeben kann. Das heißt also noch mal in das Zeitungsgeschäft, Geld wechseln lassen und dann schnell den Kaffee bezahlen. Mein Getränk habe ich jetzt, rennen muss ich noch und zwar schnell. Aber gerade noch geschafft!

Doch das soll es noch nicht gewesen sein für diesen Morgen. Erst mal muss ich in der überfüllten RB einen Platz finden, was sich schwierig gestaltet. Im Endeffekt sitze ich im Fahrradabteil auf Klappsitzen. Jetzt wusste ich auch wieder warum ich es hasse mit der RB zu fahren: die „unglaublich komfortablen“ Sitzmöglichkeiten!

Doch auch damit arrangiere ich mich und versuche entspannt zu bleiben. Aber dann an der nächsten Haltestelle steigt er ein. Ein äußert seltsamer Kerl, mit schwarzem Trenchcoat, zu klein geratenem Barett und Aktenkoffer. In meinem Abteil sind noch ein paar Sitze frei, doch wo lässt er sich nieder, natürlich direkt neben mir. Das hat mich ja im Grunde nicht gestört, doch kurz darauf fängt er ein Gespräch mit mir an. Nun ja, um ehrlich zu sein ist es eher ein Monolog. Zuerst erzählt er mir, dass ihm bei betrachten der Gärten, an denen wir vorbeifahren, auffällt dass die Rosen jetzt überall bunt sind und man früher Wert darauf gelegt hat, dass sie rot sind. Dann erzählt er noch irgendwas über Klatschmohn was eine, wie ich finde, gelungene Überleitung zu seinem Hauptgesprächsthema ist. Denn es stellt sich heraus, dass ich es hier mit einem Drogenexperten zu tun habe. Experte, nicht weil er sich etwa ausgiebig mit diesem Gebiet beschäftigt, sondern weil er, nach eigenen Angaben, schon einige Selbstversuche hinter sich hätte und auch jetzt noch bewusstseinserweiternde Mittel zu sich nehme. Nachdem ich mir dann über eine Dreiviertelstunde Aufklärungsunterricht der anderen Art zum Thema Drogen anhören muss, versuche ich ihn unterschwellig auf mein Desinteresse aufmerksam zu machen, indem ich ein Buch aus meinem Rucksack ziehe und anfange zu lesen. Doch auch das stoppt seinen Redefluss in keinster Weise. Er erwähnt zwar kurz er wolle mich nicht stören, doch danach redet er munter weiter. Zu allem Überfluss ist seine Haltestelle natürlich auch erst in Marburg, wo wir eine weitere Dreiviertelstunde später eintreffen. Ich bin erleichtert!

11
Feb
10

Luise: Aufwachen! Marburg!

Ach ich liebe diese Lautsprecheransagen! Ein wahrer Traumberuf, denn man hat die Macht!

Die Macht die Masse an falsche Gleise zu schicken und orientierunslose Pendler zu beobachten. Aber auch innerhalb eines Zuges kann man wohl sagen was man will. Ich glaube ich hätte Spaß daran. Und immer frage ich mich, wie diese Leute wohl aussehen mögen, denn nicht immer bekommt man die zu Gesicht.

Neben den unglaublich unmotivierten Durchsagen, von denen man wegen Murmeln sowieso nur die Hälfte versteht, gibt es auch die überfreundlichen: „… wir halten auf allen- ja wirklich allen- Bahnhöfen dieser wunderschönen Strecke bis Marburg. Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Fahrt! Für Nachfragen stehe ich Ihnen zur Verfügung: Ihr Zugführer Harald Weber…“

Dann gibt es die Samtstimme, die hypnotisch-beruhigend auf den Fahrgast einspricht, jedoch ein wenig an dubiose „Rotlicht-Filmchen“ erinnert.

Und natürlich so Knaller, die völlig abweichende Informationen rausgeben:

„…in 4 km erreichen wir Marburg“,

„auf Gleis 4 fährt gerade ihr Anschlusszug ab“ oder

„Aufwachen! Nächster Halt Marburg! Ich sags nochmal! Marburg! Ihren Ausstieg machen Sie links-Marburg!“ – das ist wohl die Studenten- Version.

Naja wenns mit dem Studium nicht klappt, kann ich ja immer noch sowas werden- und dann räche ich mich für alles…

11
Feb
10

Luise: Keine Panik!

Meine Woche ist mal wieder nicht ohne die typischen Zwischenfälle beim Bahnfahren verlaufen. Mein Highlight diese Woche: Die Panikattacke.

Ich war zwar kurz davor, aber nein nicht ich hatte eine Panikattacke, sondern eine Passagierin, die sich natürlich in dem Zug befand, in den ich einsteigen muss um nach Marburg zu fahren. Nachdem ich mir einen Platz suche und wir nach einer 10-minütigen Verspätung immer noch nicht losfahren, wundere ich mich. Es wird allerdings schnell klar warum. Besagte Dame steht in der Zugtür und bewegt sich weder Vorwärts noch Rückwärts, sie steht wie festgefroren da. Nachdem ich dann weiß was los ist, kommt eine Durchsage, die eventuell an Bord befindliche Ärzte auffordert sich zum Ort des Geschehens zu begeben und zusätzlich eine der berühmt berüchtigten Entschuldigungen für die verspätete Abfahrtszeit. Im Grunde rechne ich mittlerweile schon mit solchen Zwischenfällen, aber an diesem Tag kann ich es überhaupt nicht gebrauchen mal wieder zu spät zu kommen. Ich habe nämlich einen Vortrag zu halten und zwar gleich in der ersten Stunde. Warum immer ich?

Nach langem hin und her können Sanitäter, die mittlerweile an unserem Gleis aufgetaucht sind, die Frau aus dem Zug holen und sie beruhigen. Meine tägliche Odyssee kann also weitergehen.

Mit einer 25-minütigen Verspätung setzt der Zug seine Reise fort. Ich natürlich schon wieder extrem unruhig wegen besagtem Vortrag. Das zum Thema nicht mehr von der Bahn stressen lassen. Ich hab‘s wirklich versucht, aber sie macht es mir echt schwer. Es hat nur noch gefehlt, dass sich Tiere auf den Bahngleisen befinden und den Zugverkehr endgültig lahmlegen oder eine andere Skurrilität aus der Trickkiste der DB. Ich kann nicht mal jemandem Bescheid sagen, dass ich wahrscheinlich später ankomme, da mein Handykonto schon rote Zahlen schreibt. Na ja, wenn ich es recht bedenke, hab ich nicht mal auch nur eine Nummer meiner Kommilitonen bzw. Kommilitoninnen eingespeichert.

Mann bin ich beliebt!

Auf meiner weiteren Reise lerne ich dann noch einen amerikanischen Farmer kennen, der sich neben mich setzt. Zunächst bin ich fast benebelt von dem Hustensaftgeruch, der von ihm ausgeht, aber der erste Schwindel vergeht schnell, denn wer regelmäßig Bahn fährt ist an stickige, stehende Luft gewöhnt. Was ist da schon ein bisschen Hustensaft. Dann spricht er mich an und beginnt mich über die Richtlinien der DB, in puncto Sitzplatzreservierung, auszufragen, mit dem Zusatz er sei noch nie Bahn gefahren. Er habe in Wagen 10 einen Platz reserviert, wisse aber nicht so genau in welchem Abteil er sich genau befinde. Als er mich dann fragt, kann ich ihm auch nicht weiterhelfen, denn das mit Wagennummern ist mir eigentlich ziemlich egal. Für mich ist das Sitzplatz suchen eher so eine Art „Reise nach Jerusalem“ Wer zuerst kommt malt zuerst! Ich bin‘s meistens nicht, wer hätte das gedacht. Aber zurück zu meiner Zugbekanntschaft. Er erzählt mir noch, dass er total erstaunt sei über die winzigen Landschaftsbetriebe in Deutschland, denn „everything is bigger and better in the U.S.“ Natürlich!

Bei diesem Satz muss ich in mich hineinlachen: So fortschrittlich kann seine Heimat, oder sollte ich lieber Provinz sagen, nicht sein, wenn er mit geschätzten 45 Jahren das erste Mal einen Zug von innen sieht.

Zwischendurch fragt er immer wieder, ob es wirklich ok sei, auf einem Platz zu sitzen den er nicht reserviert hat und ich überzeuge ihn mehrmals, dass ihn niemand auffordern wird seinen Platz zu räumen. Das Ganze scheint ihm aber offensichtlich ominös. Na ja, ich hab‘s versucht. Die restliche Fahrt verläuft relativ ruhig.

Nachdem ich dann endlich in Marburg ankomme, erreiche ich gerade noch den Bus in Richtung Uni und kann meinen Vortrag halten. Das war knapp, aber ich darf zur Abwechslung ja auch mal Glück haben!

11
Feb
10

Warten auf den Big Band Sound

Konzert der hr-Big Band am 16.01.2010 in Frankfurt, Südbahnhof

Fette Bläsersätze, groovende Rhythmusgruppe und weitgesetzte Akkordvoicings – das bedeutet wahrer Big Band Sound. Wer an diesem Samstagabend bei „Happy Birthday, Ack“  der hr-Big Band von der ersten Minute an mit diesen Klängen gerechnet hat, wird leider enttäuscht. Das Geburtstagskonzert zu Ehren des nun 80jährigen Trompeters Ack van Rooyen beginnt überraschenderweise in Quintett-Besetzung mit dem medium-tempo Swing-Standard „My Ideal“. Auch bei der zweiten Nummer ändert sich weder Tempo noch Besetzung.

Weiterlesen ‚Warten auf den Big Band Sound‘

11
Feb
10

Luise: Murphys Gesetz

Nicht alle Abenteuer, die man mit dem Pendeln erlebt geschehen auch unmittelbar in Nähe der DB- es gibt auch Situationen, da ist ein Malheur der DB nur der Anfang einer Kettenreaktion.

Natürlich erreichen Sie den Anschlusszug nach Siegen noch!“ dröhnt es aus dem Lautsprecher. Aha, und warum fährt der gerade los? Fassungslos und fluchend stehe ich am Bahnsteig wie viele andere Reisende- na super- ausgerechnet an dem Tag, wo ich einen Interview-Termin am Theater Siegen habe- und mein Team fährt gerade davon…

Fest nehme ich mir vor, den kleinen dicken Herrn an der Information zu verhauen. Doch als ich den Schalter erreiche, sehe ich ihn verzweifelnd mit dem Telefon umherfuchteln: „ein Irrtum…bitte beruhigen Sie sich doch! Bitte halten Sie den Abstand ein!“ Sein Kopf ist hochrot- ich habe das Gefühl, er sei schon genug bestraft.

Ich werde 15 Minuten zu spät kommen- während mein Team schon da ist- ergo; ich muss selbst dahin finden! Ich mit meinem Orientierungssinn!!! Und mal wieder hab ich keine Telefonnummer- ich lerne aber auch nicht dazu!

Am Hauptbahnhof erreiche ich zum Glück den richtigen Bus- ein Quäntchen Glück? Dann am Theater der Schock: Umbauarbeiten! Ich laufe einmal um das Theater herum bis ich „Bühneneingang links“ lese. Okay ich steige die Treppe hoch und… zugeschlossen…

Ein unfreundliches „EY! Entschuldigung?“ ertönt hinter mir. Ich drehe mich um und ein unglaublich wütender Typ jagt mich mit seiner Kelle in der Hand davon- ja er hat da gerade die Treppe sanieren wollen und ja ich stand mittendrin! Ich entschuldige mich 100 000 Mal- zur Belohnung schickt- oder besser verscheucht- er mich prompt in die falsche Richtung.

Ich komme nach fast einer Umrundung zum Ergebnis; 5 Meter weiter in die ANDERE Richtung hätte ich rein gehen sollen.

Tja- ich bin der lebende Beweis: Murphys Gesetze greifen immer…




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